Aus dem Verband

Neuer Fahrgastrekord

10,18 Milliarden Kunden haben 2016 die Busse und Bahnen des Öffentlichen Personennahverkehrs genutzt – so viele wie noch nie. Diese Zahl gab der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen bei seinem Bilanz-Pressegespräch in Berlin bekannt.

Relativ wuchs die Zahl der Fahrgäste damit um 1,8 Prozent – das stärkste Plus seit 1996. Das Ausnahmejahr 2006 mit der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland einmal ausgenommen. „Wir sind das Rückgrat einer effizienten und klimaschonenden Mobilität für alle Bürger in diesem Land“, sagte VDV-Präsident Jürgen Fenske. Die Ticketeinnahmen stiegen um vier Prozent auf 12,24 Milliarden Euro. Um ebenfalls vier Prozent wuchs jedoch auch der Gesamtaufwand der ÖPNV-Unternehmen. Dadurch reduzierte sich der Kostendeckungsgrad um 0,5 Punkte auf 76,1 Prozent. Gleichwohl stiegen die Fahrpreise in 2016 nur um 1,5 Prozent – der geringste Wert seit fünf Jahren.

Kritik äußerte Jürgen Fenske an den Plänen der Bundesregierung zum Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG). Dieses werde zwar über 2019 hinaus fortgeführt – allerdings sollen die Mittel bis mindestens 2025 auf dem Niveau von 330 Millionen Euro pro Jahr eingefroren werden. „Diese geplante Versteinerung ist vollkommen unverständlich. Schon heute ist das GVFG-Bundesprogramm zwanzigfach überzeichnet“, so Fenske. Die weitere verkehrspolitische Bilanz fiel wenige Monate vor der Bundestagswahl gemischt aus. Fenske lobte den Abschluss der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung LuFV II und die Verlängerung der Regionalisierungsmittel, kritisierte aber die weiter schwierigen Rahmenbedingungen für den kommunalen Nah- sowie den Schienengüterverkehr (SGV). Dieser sei gegenüber Lkw und Binnenschiff klar im Nachteil, so VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff.

10,18 Milliarden Fahrgäste und damit 180 Millionen mehr als im Vorjahr haben 2016 die Verkehrsmittel des ÖPNV in Deutschland genutzt. Der größte Anteil – nämlich 42 Prozent – entfiel dabei auf den Bus. Dieser verzeichnete damit zwar erstmals seit Langem wieder einen relativ deutlichen Zuwachs von 0,7 Prozent – dies war jedoch vor allem dem Wachstum in Städten und Ballungsräumen zu verdanken. Im ländlichen Raum geht die Nachfrage dagegen vielfach zurück.

Stand: Januar 2017 | *Unternehmensfahrten 1) Auf Basis der Unternehmensmeldungen des 1. bis 3. Quartals

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