Kupferbrammen und
Fertigwaren wechseln
auf die Schiene

Mehr Güter auf die Schiene“ – das Netzwerk Zukunft Einzelwagenverkehr ist weiter gewachsen: Für einen Testlauf im Kombinierten Verkehr haben sich die Unternehmen Ejot, Kühne + Nagel und die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein zusammengetan.

5.000

Tonnen

Kupferbrammen der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH wurden 2022 auf die Schiene verlagert.


36 Paletten mit 19 Tonnen Fertigware von Ejot wurden im Dezember vom Container-Terminal Südwestfalen auf zwei Wechselbrücken per Bahn nach Österreich transportiert. Das entspricht fünf Prozent vom regulären Transport. Bislang erfolgte der Transport ausschließlich per Lkw. Die Niederlassung von Kühne + Nagel in Haiger hat den Transport organisiert. Von der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein wurde DB Cargo mit dem Bahntransport von Kreuztal nach Graz beauftragt. „Eine Teilverlagerung unserer Transporte auf die Schiene könnte einen erheblichen Beitrag dazu leisten, die Emissionen zu reduzieren“, sagt Sebastian Böttcher, strategischer Einkäufer für Transport und Logistik bei Ejot: „Unterm Strich ist es wichtig, eine gute Balance aus erzeugten Emissionen, Laufzeit und Transportkosten zu finden.“ Für Christian Betchen, Geschäftsführer der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein, ist dieser Test aus unterschiedlichen Gründen sehr reizvoll: „Dass Erzeugnisse aus Wittgenstein von einem Spediteur aus dem Lahn-Dill-Kreis über das Container-Terminal Südwestfalen transportiert werden, zeigt, dass immer mehr Unternehmen im Dreiländereck das Container-Terminal bei ihren Logistikentscheidungen mit im Blick haben.“

Ware aus Wittgenstein für Österreich: Den Testlauf mit zwei Wechselbrücken trieben Christian Betchen (Kreisbahn Siegen-Wittgenstein), Sebastian Böttcher (Ejot Holding), Philipp Scherer und Martin Velten (beide Kühne + Nagel, Foto l., v. l.) voran.
Bereits seit mehr als einem Jahr werden Kupferbrammen der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH über die Schiene transportiert (Foto r.).

Bereits seit Februar 2022 laufen Verkehre der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG über die Schiene – reibungslos und ohne Unterbrechung. Zusammen mit DB Cargo und der EVS Euregio Verkehrsschienennetz GmbH wurde ein Konzept für den Transport von Kupferbrammen von Stolberg im Rheinland ins schwäbische Vöhringen entwickelt. „Wo zuvor vier Lkw mehrere hundert Kilometer durch Deutschland gefahren sind, wird jetzt lediglich noch ein Lkw im Pendel auf der kurzen Strecke zwischen Gießerei und Ladestraße für den Umschlag benötigt“, erläutert EVS-Geschäftsführer Thomas Fürpeil. Im Jahr 2022 wurden so mehr als 5.000 Tonnen Kupferbrammen nachhaltig auf die Schiene verlagert. Da das Unternehmen Schwermetall Halbzeugwerk keinen eigenen Gleisanschluss hat, müssen die Kupferbrammen außerhalb der Gießerei vom Lkw auf die Schiene umgeschlagen werden. Hierfür wird die Ladestraße der Vereinigten Schotterwerke in Stolberg genutzt. Mit einer Zuladung von mehr als 70 Tonnen spart ein einziger Güterwagen den Einsatz von vier Lkw auf der Langstrecke ein. Zukünftig plant die Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, die Mengen zu erhöhen.

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