Wiedersehen nach
der Coronapause

Zwei Jahre lang musste ausgesetzt werden, nun aber findet die VDV-Jahrestagung wieder als Präsenzveranstaltung statt. Vom 20. bis 22. Juni 2022 trifft sich die Verkehrsbranche mit Teilnehmenden aus Wirtschaft und Politik in Frankfurt am Main. Es geht um Digitalisierung, Dekarbonisierung und den Ausbau von Infrastruktur und Angeboten.


Es ist der Höhepunkt des Jahres für die Branche und den Branchenverband: Nach zwei Jahren des überwiegend digitalen Austauschs trifft man sich wieder persönlich und an einem festen Ort. Das Kap Europa – Kongresshaus der Messe Frankfurt ist vom 20. bis 22. Juni Schauplatz der VDV-Jahrestagung. Auf Einladung des VDV und des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) tauschen sich namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus den Verkehrsunternehmen und -verbünden mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft über die Themen aus, die die Branche bewegen. Zu besprechen gibt es viel: Klima- und Covidkrise, die Abhängigkeit von Energie­importen und steigende Preise, die digitale Transformation des Verkehrssektors, die Folgen des Ukraine-Krieges. Gerade, weil es kaum noch Gewissheiten gibt, weder für die Branche noch für die Bundesregierung, ist der Austausch wichtiger denn je.

In diesem Jahr lautet das Leitmotiv „mehr bewegen: Digitalisierung, Dekarbonisierung, Ausbau“. Rund 800 hochkarätige Teilnehmende werden erwartet. Vor den verkehrspolitischen Podiumsdiskussionen wird VDV-Präsident Ingo Wortmann seine verkehrspolitischen Standpunkte darlegen. Angefragt sind Dr. ­Volker ­Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, sowie der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir. Die Moderation des Programms und der Diskussionen übernimmt Catherine Vogel, die für die „Aktuelle Stunde“ des WDR und den ARD-Brennpunkt vor der Kamera steht.

Catherine Vogel (l.) moderiert die diesjährige VDV-Jahrestagung. Veranstaltungsort ist das
Kongresshaus Kap Europa (r.).

Während der mehr als zwei Jahre andauernden Corona­krise waren die Verkehrsunternehmen und -verbünde gezwungen, zahlreiche Aufgaben hintanzustellen. In Frankfurt will die Branche trotz aller neuer Herausforderungen nach vorne blicken. Es gilt, die Digitalisierung, die Dekarbonisierung und den Ausbau von Verkehrsinfrastruktur und Angeboten konsequent voranzutreiben. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine machte einmal mehr deutlich, dass Deutschland unabhängiger von Energieimporten aus dem Ausland und bis 2045 klima­neutral werden muss. Schon bis 2030 will der Verkehrssektor seine CO2-Emissionen erheblich reduzieren – mit einem deutlichen Plus bei der Beförderung von Personen mit Bus und Bahn sowie mit mehr Gütern auf der Schiene. Die konsequente Digitalisierung und Modernisierung, einhergehend mit einem ausgeweiteten Verkehrsangebot sowie einer leistungsfähigeren Infrastruktur, gelten als Schlüsselfaktoren, um die Klimaziele zu erreichen. Passend dazu startet VDV-Vizepräsident und RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat offiziell ein neues On-Demand-Projekt des Verkehrsverbunds. Weitere hochkarätige Vertreterinnen und Vertreter aus der Verkehrsbranche und der Politik werden auf den Podien aktuelle Themen des Personen- und Schienengüterverkehrs diskutieren.

Am Nachmittag des Hauptveranstaltungstages am 21. Juni finden darüber hinaus drei parallele Foren zu den Themenbereichen Technik, Eisenbahn und ÖPNV statt. Während im Technikforum die digitale Transformation des öffentlichen Verkehrs diskutiert wird, geht es im Eisenbahnforum um die Frage „Bauen und Fahren: Netz­ausbau versus Kundenorientierung?“ Für die Veranstaltung ist auch der Parlamentarische Staats­sekretär im BMDV, Michael Theurer, angefragt. Im dritten Forum steht die ÖPNV-Finanzierung im Spannungsfeld von Corona, Kundenrückgewinnung und Klimaschutz im Mittelpunkt. Auch bei allen Forumsveranstaltungen kommen namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik und der Verkehrsbranche zu Wort.

Auch in diesem Jahr sind die Podien hochkarätig besetzt – wie auf unserem Bild (l.) aus dem Jahr 2019.
Gastgeber in „Doppelfunktion“: VDV-Vizepräsident und RMV-Geschäftsführer Knut Ringat (r.) startet ein On-Demand-Projekt.


„Treffpunkt Personal & Bildung“

Mit einem eigenen Stand wird die Arbeitgeber-Ini­tiative wieder vertreten sein. Der neu ins Leben gerufene „Treffpunkt Personal & Bildung“ wird sich um den Fachkräftemangel und die Transformation der Arbeitswelt drehen – mit zahlreichen Impulsvorträgen zu aktuellen Themen wie dem VDV-Personalstrategie­papier und der Bedeutung von Employer Branding in der Rekrutierung. Zudem gibt es Gesprächs- und Infoangebote. Zeit für den zwanglosen Austausch und zum Feiern bieten der Treffabend im Städel Museum – eines der bedeutendsten Kunstmuseen Deutschlands – sowie der Festabend, der in der Alten Oper stattfindet. Dort werden die Künstlerinnen und Künstler des Frank­furter Tigerpalasts Auszüge aus dem Programm des Varieté­theaters zeigen. Das verspricht Darbietungen und Unterhaltung im Weltklasseformat.

Anmeldungen zur VDV-Jahrestagung sind online und über die VDV VerbandsApp möglich. Registrierte Teilnehmende können dort auch Infos zum Programm, zu den Referenten sowie zu den Ausstellern abrufen. Während der VDV-Jahrestagung wird streng darauf geachtet, dass die Einhaltung der dann geltenden Covid-19-Hygieneregeln gewährleistet ist. Die Veranstaltung wird ausschließlich als Präsenzveranstaltung stattfinden. Dabei ­orientiert sich die Teilnehmerzahl an den gesetzlichen Vorgaben.

Weitere Infos zur Jahrestagung:

www.vdv.de/jahrestagung

Rhein-Main-
Verkehrsverbund

Von Darmstadt im Süden bis Marburg im Norden, von Limburg im Westen bis Fulda im Osten: Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) hat es sich zum Anspruch und zur Aufgabe zugleich gemacht, ein modernes Mobilitätsangebot umzusetzen, das an die Bedürfnisse der Fahrgäste individuell angepasst ist. Der RMV koordiniert und organisiert den regionalen Bus- und Bahnverkehr inklusive der Übergangstarifgebiete auf rund 20.000 Quadratkilometern und für gut sieben Millionen Menschen. Eine Stammkundschaft von mehr als einer Million und vor Corona jährlich über 800 Millionen Fahrgästen machen den RMV zu einem wichtigen Teil und zur Grundlage für die Wirtschaftskraft der Region FrankfurtRheinMain. Das Konzept „RMV-Mobilität 2035“ setzt den Rahmen für die Weiterentwicklung der Mobilität und die Erreichung der Klimaziele im Verkehr in der Region. Um 30 Prozent mehr Fahrgäste bis 2030 zu befördern, sind digitale und analoge Entwicklungen notwendig. Mit seinen aktuell laufenden Projekten – darunter eine neue und innovative App mit Auslastungssteuerung, On-Demand-Verkehr, Autonomem Fahren, neuen Antriebstechnologien und Flatrate-Tickets – sieht sich der RMV auf einem guten Weg. Beispielsweise wird angestrebt, On-Demand-Busse bis Mitte des Jahrzehnts flächendeckend im gesamten RMV-Gebiet fahren zu lassen.

www.rmv.de

Das könnte Sie ebenfalls interessieren