Die Verkehrsbranche ist ein attraktiver Arbeitgeber: Dass dies auch von außen verstärkt wahrgenommen wird, verfolgt die Arbeitgeberinitiative seit ihrer Gründung als ein zentrales Ziel. „Wir bieten zahlreiche Jobs, die zukunftsfähig und krisensicher sind“, betont VDV-Präsident Ingo Wortmann: „Zudem gab es bei uns auch 2019 so gut wie keine Stellenkürzungen oder pandemiebedingte Kurzarbeit, denn wir sind das gesamte Jahr über nahezu unser normales Leistungsangebot gefahren.“ Tatsächlich zeigte eine Branchenumfrage im Coronajahr 2020, dass rund 76 Prozent der Unternehmen mehr Einstellungen als 2019 vornahmen. Mit in-dir-steckt-zukunft.de – dem brancheneigenen ­Karriereportal – wurde eine zentrale Informationsplattform geschaffen, auf der sich potenzielle Bewerberinnen und Bewerber über die Berufs- und Arbeitgebervielfalt im Verkehrsbereich informieren und im Stellenmarkt nach passenden Jobangeboten suchen können. Durch eine konsequent digitale Strategie konnten durchschnittlich fast 14.500 Besucherinnen und Besucher pro Monat mithilfe verschiedener Kommunikationsmaßnahmen auf das Portal geführt werden. Zukünftig werden auch Social-Media-Kampagnen genutzt, um Inhalte genau an die Zielgruppe zu bringen und die Arbeitswelt der Branche intensiver zu bewerben.

Unterdessen befinden sich die Verkehrsunternehmen in einer Transformation. Die Auswirkungen der Digitalisierung erfordern es, auch im Recruiting die Prozesse anzupassen und die Erwartungen der Bewerberinnen und Bewerber verstärkt zu berücksichtigen. Die VDV-Arbeitgeberinitiative unterstützt die Mitgliedsunternehmen von Beginn an aktiv dabei, ihre eigenen Maßnahmen zur Personalgewinnung dahingehend zu optimieren. In einem Serviceportal namens „Marktplatz“ werden für die teilnehmenden Mitgliedsunternehmen wichtige Themen der Personalgewinnung vorgestellt und von konkreten Services flankiert: So können dort mobiloptimierte Onlinestellenanzeigen kostenlos gestaltet und zu verbandseigenen Sonderkonditionen in allen gängigen Jobportalen publiziert werden. Ohne zusätzliche Kosten wird zudem überprüft, ob die eigene Karriere­seite in Suchmaschinen gut auffindbar ist. Ebenfalls kostenlos können moderne Werbevorlagen individualisiert und heruntergeladen werden. Kooperationen ermöglichen es dabei, neue digitale Angebote zu Sonderkonditionen zu nutzen. So wurde kürzlich „Uni Now“ als Partner gewonnen. Die gleichnamige App unterstützt Studierende an bundesweit mehr als 400 Hochschulen in ihrem Studienalltag. Zudem bringt sie Studierende, Absolventinnen und Absolventen sowie Unternehmen in einem eigenen Karrierebereich zusammen. „Uns war es als Branchenverband wichtig, in dieser Initiative Maßnahmen zu konzipieren, die die Mitgliedsunternehmen in ihrer Personalgewinnung strategisch und vor allem auch operativ unterstützen“, erläutert VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff. Dafür sprechen auch die Zahlen: Etwa 85 Prozent der teilnehmenden Mitgliedsunternehmen nutzen bereits die Marktplatz-Angebote und schätzen die Arbeitgeberinitiative als Impulsgeber für neue HR-Lösungen. Bei Kooperationen kann die Initiative als starker Verhandlungspartner auftreten und ihren Mitgliedern somit einen konkreten finanziellen Mehrwert bieten. Außerdem punktet sie als Sparrings- und Dialogpartner rund um die Themen Recruiting und Personalmarketing.

Denn das Praxiswissen, die Erfahrung und die Expertise liegen in den Verkehrsunternehmen. Doch es fehlt mancherorts an Austausch. Diesen Erfahrungsaustausch fördert die Arbeitgeberinitiative (AI) des VDV mit einem neuen digitalen Veranstaltungsformat, das Anfang 2021 ins Leben gerufen wurde. Sein Name: „AI-Personaldialog“. Anhand von Praxisbeispielen „aus der Branche für die Branche“ und Impulsvorträgen besprechen und diskutieren die Teilnehmenden aktuelle Personalthemen. Dabei hat sich der „AI-Personaldialog“ zur Aufgabe gemacht, die verschiedenen Unternehmen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter miteinander zu verknüpfen und ein Netzwerk für einen lebendigen Wissenstransfer zu schaffen. Das alles geschieht nicht zuletzt vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Der macht in der Verkehrsbranche die Wiederbesetzung von rund 74.000 Stellen bis 2030 erforderlich. Um die Klimaschutzziele und die damit notwendige Mobilitätswende zu erreichen, werden allein im ÖPNV zusätzlich rund 110.000 weitere qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigt.