Infrastruktur
14.06.2022

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Es ist ein Megabauwerk für XXL-Züge: Am traditionsreichen Eisenbahnstandort Cottbus entsteht in zwei Bauabschnitten Deutschlands modernstes ICE-Werk.

ICE 4 bringt Tempo
in den Strukturwandel

In Cottbus wird Deutschlands modernstes Instandhaltungswerk gebaut. Schon in zwei Jahren soll die erste Halle fertig sein, ein noch größeres Gebäude folgt bis 2026. Damit schafft die Deutsche Bahn ­­zukunftsfähige Arbeitsplätze in der Braunkohleregion Lausitz. Zum symbolischen ­Spatenstich kam auch Bundeskanzler Olaf Scholz.


Es ist eines der ersten und bedeutendsten Projekte, um die Wirtschaftsstruktur in der Kohleregion Lausitz zu stärken: Die Deutsche Bahn baut in Cottbus das modernste Instandhaltungswerk in Deutschland. Bis 2026 entstehen hier 1.200 neue Arbeitsplätze, die ersten 500 davon schon in den kommenden zwei Jahren. Ab 2024 sollen in der ersten von später zwei Werkhallen Züge der ICE-4-Flotte gewartet werden. Zwei Jahre früher als ursprünglich vorgesehen soll das Werk seine Arbeit aufnehmen. Geplant sind Investitionen in Höhe von einer Milliarde Euro. Die Grundlage dafür bildet das Investitionsgesetz Kohleregionen. Damit unterstützen Bund und Länder Regionen, die vom Kohleausstieg betroffen sind, beim Aufbau zukunftsfähiger Arbeitsplätze und neuer und nachhaltiger Wirtschaftszweige. Zu diesen Regionen zählen Gebiete in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen.

Spatenstich für den Strukturwandel (v. l.): Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, DB-Chef Richard Lutz, Bundeskanzler Olaf Scholz und Daniela Gerd tom Markotten (DB-Vorstand Digitalisierung und Technik)

1.200

Industriearbeitsplätze

entstehen bis 2026 im neuen ICE-Werk Cottbus - die ersten 500 davon schon in den kommenden beiden ­Jahren, wenn die erste von zwei Werkhallen in Betrieb geht.

Bundeskanzler Olaf Scholz ist davon überzeugt, dass der Strukturwandel gelingen kann: „Solche Innovationsprojekte schaffen nicht nur gute Arbeitsplätze – sie bringen auch neue Wirtschaftskraft und Zukunftsfähigkeit für die gesamte Region.“ Für Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke ist das Bauvorhaben mit seinen neuen 1.200 Industriearbeitsplätzen „ein Leuchtturmprojekt für den Strukturwandel in der Lausitz“. Diese Stärkung des Standortes sei ein zentrales Element für die Entwicklung zur Modellregion für Klimaschutz und Wirtschaftswachstum. „Der Ausgleich von wegfallenden durch neue zukunftsfähige Arbeitsplätze ist eine absolut notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche Strukturentwicklung im Zuge des Ausstiegs aus der Braunkohle.“

Die neuen Hallen entstehen in unmittelbarer Nachbarschaft des bestehenden DB-Standorts und werden das erste Werk für die schwere Instandhaltung des ICE 4. „Wir brauchen dieses neue Werk, damit unsere ICE-Flotte weiter wachsen kann und damit mehr Menschen Bahn fahren“, erklärt Bahnchef Richard Lutz das rekordverdächtige Tempo: „Nur so sind unsere Klimaziele erreichbar.“ Das Werk Cottbus soll eine tragende Rolle dabei spielen, dass die ICE 4 nach der Instandhaltung schnell wieder auf die Strecke gehen können. Allein in den kommenden beiden Jahren wächst die Anzahl von Zügen dieses Typs von derzeit etwa 100 auf 137. Bis Ende des Jahrzehnts sollen insgesamt rund 450 ICE verschiedener Baureihen unterwegs sein.

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