Infrastruktur
28.02.2022

Bergungseinsatz quer durch die Eifel

Neun Jahre nach ihrer Stilllegung ging die Eifelquerbahn vorübergehend wieder in Betrieb. Über die eingleisige Strecke wurden im Januar die beschädigten Schienenfahrzeuge evakuiert, die im Bahnhof Gerolstein letztes Jahr von der Flutkatastrophe überrascht worden waren. In der Region wird der Ruf lauter, die gut 50 Kilometer lange Verbindung wieder für den Nahverkehr zu öffnen – am besten schon im Sommer mit Schienenbussen als Touristenattraktion.


Drei äußerlich unversehrte Wagen des TEE „Rheingold“, die heute für das Touristikunternehmen AKE Rheingold fahren, waren der Blickfang. Eingespannt zwischen zwei Rangierloks der Vulkan-Eifel-Bahn (VEB), wurden sie zur Überführung in eine Fachwerkstatt als erste über die komplette Eifelquerbahn von Gerolstein nach Andernach an der linken Rheinstrecke Köln – Mainz geschleppt. Ihnen folgten „Vareo“-Triebzüge von DB Regio. Zwischen Gerolstein, dem westlichen Endpunkt der Querbahn an der schwer zerstörten Eifelbahn Köln – Trier, und Kaisersesch musste das Gleis nach der langen Betriebspause erst vom Gehölz befreit werden. Nach technischen Überprüfungen hatte es dann grünes Licht für die Evakuierungsfahrten gegeben. Im östlichen Abschnitt von Kaisersesch bis Andernach ist die Eifelquerbahn seit 2000 reaktiviert.

Den Rheingold-Wagen folgten am nächsten Tag die zuvor in Gerolstein vom Netz abgeschnittenen „Vareo“-Züge von DB Regio.

Die Wiederbelebung des Schienenstranges ist Wasser auf die Mühlen all derer, die seit Langem seine erneute Öffnung fordern – im Eifelquerbahn e.V., in der Regional- und Landespolitik sowie der heimischen Wirtschaft. „Mit den Bergungsfahrten hat die DB eindrucksvoll gezeigt, dass die Strecke durchaus für mehr genutzt werden kann“, erklärte Jens Wießner, Vorsitzender des Vereins „Eifelquerbahn“. Die Strecke ist auch im Reaktivierungskatalog des VDV aufgeführt. „Das Geld ist da, der Bund wartet geradezu auf solche Projekte“, wirbt Dr. Martin Henke, Geschäftsführer Eisenbahn beim Verband. Er verweist auf das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG), dessen Mittel auch für Reaktivierungsprojekte vorgesehen sind.

Mehr Infos

finden Sie unter:

www.eifelquerbahn.com

Das könnte Sie ebenfalls interessieren