Bei Massengütern noch Potenzial zur Verlagerung

Mehr Massengüter auf die Schiene: Bau- und Rohstoffe sowie Agrarprodukte können verhältnismäßig schnell verlagert werden. „Das wird aus unserer Sicht aber noch zu selten in Betracht gezogen“, sagte VDV-Vizepräsident Joachim Berends anlässlich des 15. „Forums Schienengüterverkehr“. Massengüter haben eine enge Verbindung zum Wagenladungsverkehr, für den ausreichend Gleisanschlüsse und multifunktionale Zugangsstellen benötigt werden. „Dafür setzt sich auch die Gleisanschluss-Charta ein, die mittlerweile von 44 Verbänden mitgezeichnet wurde, deren Mitglieder auch Massengüter auf die Schiene bringen möchten“, so Joachim Berends.

Bei der Veranstaltung von Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und VDV standen in diesem Jahr Fragen zur noch klimagerechteren Mobilität im Schienengüterverkehr sowie Verlagerungskonzepte für Baustoffe, Agrarprodukte und Rohstoffe auf der Agenda. Zudem ging es um die Entsorgungslogistik für schwere Massengüter sowie aktuelle Konzepte für Technologien, Infrastruktur und Finanzierungsmodelle. Die 110 Teilnehmenden kamen aus der Eisenbahnbranche, der Industrie, dem Handel und der Politik. Wie das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) den Schienengüterverkehr dabei unterstützt, bis 2030 seinen Marktanteil auf mindestens 25 Prozent zu erhöhen, erläuterte Michael Theurer (Foto). „Im Bereich der Innovationen ist dabei insbesondere die Digitale Automatische Kupplung (DAK) ein zentraler Baustein, um den SGV zu modernisieren, effizienter zu gestalten und damit die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Straßengüterverkehr zu erhöhen.“ Der Parlamentarische Staatssekretär und Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr sprach sich zudem dafür aus, externe Kosten allen Verkehrsträgern zielgenau anzulasten – im Sinne eines fairen intermodalen Wettbewerbs.

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