Ein schneller, blau-weißer Pendolino-Zug in Bewegungsunschärfe auf einer leuchtend roten Stahlgitterbrücke, die durch eine grüne, hügelige Landschaft führt.
Europa
9 Min
17. OKTOBER 2025

Tschechiens Bahn beschleunigt: Pendolino-Züge setzen neue Maßstäbe

Die Tschechischen Bahnen (České dráhy) melden einen erfolgreichen Start für ihre Pendolino-Züge auf der Strecke zwischen Prag und České Budějovice (Budweis). Mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h und einer beeindruckenden Fahrzeit von nur 85 Minuten bietet die Modernisierung des tschechischen Schienennetzes für Reisende konkrete Verbesserungen. Dies ist ein klares Signal für die Zukunft des Bahnverkehrs in der Tschechischen Republik.

Ein neuer Rekord auf der Schiene: Nur einen Monat nach Inbetriebnahme der Pendolino-Züge auf der modernisierten Strecke Prag – České Budějovice zieht die tschechische Staatsbahn eine positive Bilanz. Die Neigetechnik-Züge haben ihre Leistungsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt und die Strecke in einer Rekordzeit von nur 85 Minuten zurückgelegt – zehn Minuten schneller als im Fahrplan vorgesehen.

Modernste Technik für kürzere Fahrzeiten

„Schon dieser erste Monat hat gezeigt, dass wir auf der tschechischen Infrastruktur mit unseren Zügen problemlos Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h erreichen können“, betonte der Vorstandsvorsitzende der ČD, Michal Krapinec. Möglich wird dieser Zeitgewinn durch die Kombination aus der bewährten Neigetechnik der Pendolino-Züge und dem Ausbau des vierten Eisenbahnkorridors. Insbesondere auf den kurvenreichen Abschnitten zwischen Prag und Bystřice u Benešova können die Züge ihre Stärke ausspielen und bis zu 30 km/h schneller fahren als konventionelle Garnituren. Auf den neuen Hochgeschwindigkeitsabschnitten Votice – Sudoměřice und Doubí – Soběslav erreichen die Züge dann ihre Maximalgeschwindigkeit von 200 km/h.

Tschechischer Pendolino in Prag.

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Ein Gewinn für Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit

Doch nicht nur die Geschwindigkeit, auch die Pünktlichkeit überzeugt. Jiří Ješeta, Vorstandsmitglied und stellvertretender Generaldirektor für Personenverkehr, ergänzt: „In 15 von 31 Tagen schaffte der Pendolino die Fahrt von Prag nach Budweis in weniger als 95 Minuten. Auch in der Gegenrichtung, wo Budweis der Startbahnhof ist, konnte der Zug seine Fahrzeitreserven nutzen und erreichte Prag in neun Fällen sogar einige Minuten vor der geplanten Ankunftszeit.“ Die gesammelten Daten aus dem Realbetrieb werden nun genutzt, um den Fahrplan für 2026 weiter zu optimieren und die Fahrzeiten noch präziser auf die tatsächlichen Gegebenheiten abzustimmen.

Schneller von Mähren nach Südböhmen

Die neue Verbindung ist nicht nur für die Verbindung zwischen der Hauptstadt und Südböhmen ein Meilenstein für die ČD. Der IC Pendolino startet seine Fahrt in Ostrava und bietet damit auch die schnellste Verbindung aus Mähren in den Süden des Landes. Die Fahrzeit von Ostrava nach České Budějovice beträgt nun nur noch 4 Stunden und 44 Minuten. Damit stärken die Tschechischen Bahnen die überregionale Anbindung und verbessern den Wettbewerb mit dem Auto spürbar. Die hohe Nachfrage und die positiven Betriebserfahrungen der ersten Wochen bestätigen den eingeschlagenen Weg und unterstreichen das Potenzial des modernen Bahnverkehrs in der Tschechischen Republik.

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