Was muss politisch und bildungstechnisch passieren, damit KI eine sinnvolle Unterstützung wird?
» Jetzt kommt es darauf an, vor allem Schülerinnen und Schülern sowie Lehrenden zu zeigen, wie KI richtig angewandt werden kann. Wir sollten dazu aktiv selbst etwas anbieten. Die Politik wird schon nachkommen, aber vielleicht dauert es ein bisschen.
Welche Kompetenzen müssen Mitarbeitende unbedingt mitbringen, um in einer zunehmend KI-unterstützten Arbeitswelt zu bestehen?
» Als Grundvoraussetzung: Offenheit. Man benötigt keine technischen Fähigkeiten, um sich mit KI auseinanderzusetzen, sondern nur Offenheit und Kommunikation. Wir müssen offen dafür sein, uns auch mit einem KI-Tool unterhalten zu wollen. Dann kommt eins nach dem anderen.
Stichwort Datenschutz: Wie kann man im Unternehmen die richtigen Prompts generieren, ohne Geheimnisse oder wichtige Unternehmensdaten zu verraten?
» Das ist der größte Knackpunkt für viele Mitarbeitende und Unternehmen. Zu wissen, was man mit KI machen und nicht machen kann, gehört ebenfalls zur neuen Medienkompetenz. Alle personenbezogenen Daten und Unternehmensinterna – was also noch nicht im Internet steht –, haben in den Prompts nichts zu suchen. Außerdem sollte man schauen, wie die KI-Richtlinien im Unternehmen sind.
Wie kann künstliche Intelligenz konkret dabei helfen, den Fachkräftemangel zu bekämpfen?
» Was KI – vor allem die Sprachtools – sehr gut kann, sind repetitive Aufgaben, die etwa in Verwaltungen einen Riesenteil der Arbeitszeit ausmachen. Ich meine sich wiederholende Aufgaben, bei denen man nichts mehr hinzulernt. Wer es schafft, diese repetitiven Aufgaben ein bisschen zu minimieren und weniger Zeit zu investieren, kann Fähigkeiten, die im Unternehmen vorhanden sind, woanders nutzen. Das ist der größte und schnellste Impact, der zu erreichen ist.